01.07.2024
Ein neues Mural am Vienna International Center in der Wiener Donaustadt steht symbolisch für Frieden und Gerechtigkeit. Drei Wochen lang arbeitete der australische Künstler Fintan Magee an dem Werk.
Wien. Besucher:innen und Angestellte des Vienna International Centers können nun ein eindrucksvolles neues Kunstwerk bewundern: Die südöstlich ausgerichtete Wand direkt neben dem Eingangsportal des Wiener Amtssitzes der Vereinten Nationen ziert nun ein Mural, das symbolisch für Frieden und Gerechtigkeit steht. Entstanden ist das Projekt aus einer Kooperation zwischen der United Nations sowie dem Wiener Kulturverein Calle Libre.
Das Kunstwerk: Ein Zeichen für FriedenUmgesetzt wurde die Bemalung der insgesamt 1.000 m2 großen Wandfläche durch den australischen Künstler Fintan Magee. Über einen Zeitraum von drei Wochen verwandelte der Street Artist die graue Wand in ein Kunstwerk mit einer friedlichen Botschaft – konkret widmet es sich dem 16. Ziel für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen: „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Inspiriert von Picassos „Frau mit weißer Taube“ zeigt das Mural eine Frau, bei der eine weiße Taube - als Symbol des Friedens - aus den Händen fliegt. Der innovative Artico-Glasmuster-Effekt verleiht der Figur eine abstrakte und zerbrechliche Erscheinung, die die Fragilität des Friedens und die Unvollkommenheit der Menschheit unterstreicht.
Fintan Magee erklärt: „Dieses Werk untersucht die menschlichen Elemente in der Rolle der UNO und die Zerbrechlichkeit des Friedens. Es erinnert daran, dass dauerhafte Stabilität nie als selbstverständlich angesehen werden sollte und stets kontinuierliche Diplomatie und menschliches Eingreifen erfordert. Frieden ist immer harte Arbeit.“
Street Art als MediumCalle Libre hat es sich seit zehn Jahren zur Aufgabe gemacht, die Stadt Wien mit farbenfroher und zugänglicher Kunst zu bereichern. Die Gestaltung der Außenwand des VIC ist nicht nur eine ästhetische Aufwertung, sondern setzt auch ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum.
Täglich passieren tausende Menschen das VIC – darunter Angestellte, Konferenzteilnehmer:innen, Touristen, Anwohner:innen und U-Bahn-Reisende. Mit diesen potenziellen Sichtkontakten trägt das Mural dazu bei, das Bewusstsein für eine nachhaltig friedliche Zukunft zu schärfen und gleichzeitig Wien als internationalen Hotspot zeitgenössischer Kunst zu festigen. Die Stadt setzt mit diesem Projekt ein starkes Zeichen für die Integration von Kunst im öffentlichen Raum und die globale Bedeutung von Frieden und Gerechtigkeit.
Jakob Kattner, Künstlerischer Leiter Calle Libre:
„In der heutigen Zeit, geprägt durch anhaltende Konflikte, Flucht und Migration, ist es wichtiger denn je, Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen und friedlichen Zukunft zu schaffen.“
Prominente Gäste bei EröffnungDank der Zusammenarbeit mit Partnern wie PALFINGER, Murexin, Obsidian Holding, Bezirksvorstehung Donaustadt, Superbude Hotels und Warda Network konnte das Projekt reibungslos umgesetzt werden. Im Zuge einer feierlichen Eröffnung am 28. Juni, präsentierten Vertreter:innen der Stadt, des Bezirks, der Vereinten Nationen und des Vereins gemeinsam mit dem Künstler das überdimensionale Kunstwerk der Öffentlichkeit. Dabei sprach Magee über den Entstehungsprozess, das Motiv und dessen Bedeutung für den Bezirk und die Bewohner:innen referieren.
Um das 1.000 m2 große Kunstwerk zu erschaffen, nutzte der Künstler eine PALFINGER Hubarbeitsbühne mit elektrischem Antrieb, die vom Unternehmen zur Verfügung gestellt wurde. „Unser Verständnis von Verantwortung ist, in all unseren Wirkungsbereichen möglichst nachhaltig zu agieren. Das bedeutet, effizient und mit möglichst geringem Ressourceneinsatz zu produzieren. Das bedeutet, unser Produktportfolio zu elektrifizieren. Und das bedeutet auch, gesellschaftlich wichtige Themen aktiv anzusprechen und mitzugestalten. Daher sind wir sehr gerne Partner dieses Kunstprojekts mit seiner starken Botschaft“,
sagt Michael Berger, VP Corporate Development & Sustainability.
Die Generaldirektorin des Büros der Vereinten Nationen in Wien, Ghada Waly, sagte: „Wir hoffen, dass dieses Kunstwerk eine Inspirationsquelle für die Förderung von Nachhaltigkeit, Verständigung und Frieden auf der ganzen Welt sein wird. Da wir in diesem Jahr das 45-jährige Bestehen des Internationalen Zentrums in Wien feiern, nutzen wir diese Gelegenheit, um erneut in den Multilateralismus zu investieren und Impulse für den Zukunftsgipfel der UNO im September in New York zu geben“.
Neuer Anstrich für die Leopoldstadt – Calle Libre 2024 findet im zweiten Bezirk stattBereits zum 11. Mal verwandelt das Calle Libre Festival Wien zu einer öffentlich-zugänglichen Freiluftgalerie. Vom 31. August bis zum 7. September lädt die Kunstinitiative diverse Street-Art-Künstler:innen in die Hauptstadt ein, um mit farbenfrohen Wandgemälden den öffentlichen Raum positiv zu verändern. Dazu wird wie immer ein buntes Rahmenprogramm geboten. Dafür lädt das Street Art Festival nationale und internationale Künstler:innen ein, die über den Zeitraum einer Woche ihr Talent öffentlich zur Schau stellen.
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hier zum Download bereit.
Über Calle Libre
Schon seit 2014 stellt das Festival Calle Libre neuartige künstlerische Tendenzen der Bereiche „Urban Art“ und „Street Art“ ins Zentrum einer öffentlichen Diskussion. Das spartenübergreifende Kulturprojekt positioniert sich an der Schnittstelle von bildender Kunst (Street Art, Urban Art, Ausstellung), zeitbezogenen Kunstpraxen (New Media), Interkulturalität (internationale Beteiligungen, Gemeinschaftsarbeiten), kritischer Auseinandersetzung mit dem Begriff öffentlicher Raum (Lectures, Artist Talks) und Partizipation (Workshops, Kunstvermittlung). Als mittlerweile größtes Street Art Festival Mitteleuropas genießt das Calle Libre internationale Reputation als Plattform für kreativen Ausdruck für Künstler:innen aus aller Welt. Im Jahr 2016 wurde das Festival mit dem renommierten Austrian Event Award in der Kategorie Public/Social/Cultural mit Gold ausgezeichnet.