20.02.2025
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Mehr Entspannung, weniger Dezibel: Gehörschutz ist ein zuverlässiger Begleiter für den Alltag
Wien/Graz, 20. Februar 2025. Während Fische die Fähigkeit haben, ihre Ohrzellen zu regenerieren, müssen Haarzellen im Innenohr ein Leben lang halten. Einmal beschädigt, gibt es keinen Weg zurück, was das menschliche Gehör besonders schützenswert macht. Zum Welttag des Hörens am 3. März rückt die Bedeutung unserer Hörstärke in den Fokus. Ein Hörakustikexperte von Neuroth klärt auf.
Kommunikation, soziale Interaktion und Lebensqualität hängen maßgeblich von einem intakten Gehör ab. Doch die Zahl der Menschen mit Hörminderung steigt kontinuierlich. Laut Prognosen der Weltgesundheitsorganisation WHO erhöht sich die Zahl der hochgradig schwerhörigen Menschen in Europa bis 2030 auf 60 Millionen – das ist ein Anstieg von über fünf Prozent in nur einem Jahrzehnt. Der Welttag des Hörens bietet einen Anlass, das Bewusstsein für die Bedeutung des Hörens zu schärfen und einfache Vorsorgemaßnahmen ins Blickfeld zu rücken.
„Unser Gehör ist rund um die Uhr aktiv und ermöglicht uns, Momente bewusst zu erleben – sei es im Alltag oder in Gesprächen. Gutes Hören fördert nicht nur das soziale Miteinander, sondern steigert nachweislich das Wohlbefinden“, erklärt Gerald Icha, Hörakustik-Experte bei Neuroth. So zeigt eine US-Studie[1], dass Musik die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin im Gehirn um bis zu 9 % steigern kann – ein Genuss, der ohne gutes Hören nicht möglich wäre.
Wenn das Gehör nachlässt: Erste Anzeichen erkennen
Eine Hörminderung schleicht sich oft unbemerkt in den Alltag ein. Müdigkeit nach Gesprächen, häufiges Nachfragen („Wie bitte?“) oder das Erhöhen der Lautstärke von Fernseher und Radio können erste Hinweise sein. Gerald Icha betont: „Hörverlust bedeutet nicht nur, dass Geräusche leiser werden. Oft leidet das Sprachverständnis – aus ‚schön‘ wird beispielsweise ‚Fön‘. Ein frühzeitiger Hörtest kann hier Klarheit schaffen.“ Im Schnitt dauert es 8,9 Jahre, bis Betroffene nach ersten Anzeichen Unterstützung suchen – wertvolle Zeit, die das Hören schützen könnte. „Je früher reagiert wird, desto höher stehen die Chancen, die alte Hörstärke wiederzuerlangen“, weiß der Hörakustik-Experte.
Lärm im Alltag: Prävention ist der Schlüssel
Unsere Umwelt wird immer lauter. Ob Straßenverkehr, laute Musik in Kopfhörern oder der Geräuschpegel in Bars – all das belastet unser Gehör. Laut WHO riskieren weltweit 1,1 Milliarden junge Menschen eine Hörminderung durch zu lautes Musikhören. 85 Prozent der Österreicher*innen fühlen sich laut einer Neuroth-Umfrage[2] zeitweise durch hohe Lärmpegel in ihrem Umfeld gestört. Mehr als zwei Drittel von ihnen haben bereits über Schutzmaßnahmen nachgedacht, aber nur ein Drittel davon verwendet einen Gehörschutz.
„Regelmäßige Pausen für die Ohren und der Einsatz von Gehörschutz in lauter Umgebung sind einfache, aber effektive Maßnahmen“, rät Icha. Besonders Jugendliche sollten sich der Risiken bewusst sein, da Lärmbelastung nicht nur das Gehör schädigt, sondern auch Tinnitus verursachen kann.
Rechtzeitig handeln: Hörtests bequem von zuhause
Moderne Technologien machen es einfacher denn je, das Gehör regelmäßig zu überprüfen. Neben klassischen Tests beim HNO-Arzt oder der Hörakustikerin bieten Apps wie die von Neuroth die Möglichkeit, das Hörvermögen bequem von zuhause aus zu testen. „Ein Hörtest sollte genauso selbstverständlich sein wie ein Sehtest“, betont Icha. Ab dem 40. Lebensjahr wird ein regelmäßiger Check empfohlen, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
Die Zukunft des Hörens: Smarte Technologien unterstützen
Hörgeräte sind längst zu Hightech-Produkten geworden. Moderne Hörgeräte lassen sich zum Beispiel via Bluetooth einfach mit dem Smartphone verbinden und bieten so einen enormen Mehrwert: Musik, Telefonie und TV hat man direkt im Ohr.
Auch die Künstliche Intelligenz (KI) hält immer stärker Einzug: Bei den neuesten KI-Hörlösungen können bis zu 7,7 Milliarden Operationen pro Sekunde durchgeführt werden und die Geräte passen sie sich individuell an verschiedene Hörumgebungen an. „Moderne Hörlösungen ermöglichen nicht nur besseres Hören, sondern sie werden dank neuer Features auch immer mehr zu smarten Alltagsbegleitern“, sagt Neuroth-Experte Gerald Icha.
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Infobox: Zahlen und Fakten zum Welttag des Hörens
- Laut Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhöht sich die Zahl der hochgradig schwerhörigen Menschen in Europa bis 2030 auf 60 Millionen.
- Es dauert durchschnittlich 8,9 Jahre, bis Betroffene nach ersten Anzeichen Hilfe suchen.
- 1,1 Milliarden junge Menschen riskieren laut WHO weltweit einen Hörverlust durch lautes Musikhören.
- 85 Prozent der Österreicher*innen fühlen sich laut einer Neuroth-Umfrage zeitweise durch hohe Lärmpegel in ihrem Umfeld gestört.
- Ab dem 40. Lebensjahr empfiehlt es sich, regelmäßig einen Hörtest zur Vorsorge zu machen.
- Modernste KI-Hörgeräte können bis zu 7,7 Milliarden Operationen pro Sekunde durchführen.
Über den „Welttag des Hörens“
Der „Welttag des Hörens“ („World Hearing Day“ bzw. „International Ear Care Day“) ist ein internationaler Aktionstag, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) alljährlich am 3.3. (das Datum soll an zwei Ohren erinnern) auf die Bedeutung des Gehörs und die Versorgung von Hörminderungen hinweisen möchte. Der Welttag wurde erstmals im Jahr 2007 auf der „Ersten Internationalen Konferenz zur Prävention und Rehabilitation von Hörminderungen“ in Peking ins Leben gerufen.
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[1]Quelle: Mas-Herrero, E., Dagher, A., Farrés-Franch, M., und Zatorre, R. J. (2021). Unraveling the temporal dynamics of reward signals in music-induced pleasure with TMS. Journal of Neuroscience, 41(17), 3889-3899. https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.0727-20.2020
[2]Earwear (2023). Usage und Attitude Studie 2024.