11.08.2025

Safe, flexen, cringe – Jugendsprache im Österreichischen Wörterbuch

Zum Tag der Jugend am 12. August erklärt das Redaktionsteam des Österreichischen Wörterbuchs jugendsprachliche Trends.

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Wien, 11. August 2025 – Jugendsprache ist direkt, kreativ und im ständigen Wandel. Ob Anglizismen wie „cringe“, „lost“ oder „sus“ oder Dialektausdrücke wie „heast“ – junge Menschen definieren laufend neue sprachliche Codes. Zum Tag der Jugend beleuchtet die Redaktion des Österreichischen Wörterbuchs des Österreichischen Bundesverlags (öbv), herausgegeben vom Bundesministerium für Bildung, die wichtigsten Trends – als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und Ausdruck jugendlicher Identität.

„Heast!“ – Dialekt mit Comeback-Potenzial
Das österreichische Jugendwort des Jahres 2024 zeigt, dass auch der Dialekt zum aktiven Wortschatz der Teenager gehört: „Heast“ – einst ein Klassiker der Austropop-Ära – wird heute flexibel als Ausdruck des Erstaunens, der Kritik oder Zustimmung und sehr regelmäßig am Satzbeginn oder -ende verwendet.

Global inspiriert, lokal interpretiert
Viele aktuelle Jugendwörter haben englische Wurzeln, werden aber im deutschsprachigen Raum weiterentwickelt: Aus „chill“ wird „chillig“, im Ausruf „chill amal“ heißt es „beruhig dich“. Begriffe wie „cringe“ (zum Fremdschämen), „lost“ (orientierungslos/mental verloren), „sus“ (suspekt) oder „safe“ (sicher doch) haben sich etabliert – mit durch die Jugend abgewandelten Bedeutungen und einem spezifischen Sprachgebrauch.

Gleichzeitig greifen Jugendliche Themen ihres Alltags auf: „Flexen“ steht für angeben, „triggern“ für emotionale Reaktionen, „Life-Hacks“ für praktische Alltagstipps – oft medial verbreitet, stets mit einem Augenzwinkern. 

Jugendsprache: Vielfalt durch Dialekt und Eigenkreation
Trotz internationaler Einflüsse bleibt der österreichische Dialekt präsent. Begriffe wie „zach“ sind tief in der Alltagssprache vieler Jugendlicher verankert. Die Verbindung aus globalem Input und regionaler Färbung zeigt: Jugendsprache ist keine Abgrenzung, sondern Ausdruck einer vielschichtigen, selbstbestimmten Sprachwelt.

Christiane Pabst, Chefredakteurin des Österreichischen Wörterbuchs, betont:
„Jugendsprache ist kein Sprachverfall, sondern Sprachentwicklung. Sie zeigt, wie junge Menschen ihre Lebenswelt reflektieren, sich positionieren und eigene, kreative Ausdrucksformen schaffen. Wer genau hinhört, versteht nicht nur die Sprache, sondern auch die Denkweise einer Generation.“


Über den öbv: 
Der öbv (Österreichischer Bundesverlag) ist einer der größten Bildungsanbieter in Österreich. 1772 von Maria Theresia als Schulbuchverlag gegründet, vereint er jahrhundertelange Tradition und Erfahrung mit Innovation und aktivem Engagement für die Zukunft der Bildung. Das Portfolio des öbv umfasst rund 2.600 Titel und mehr als 52.000 digitale Materialien – vom klassischen Schulbuch über digitales Unterrichtsmaterial bis hin zu Unterstützungsangeboten für Lehrende und Lernende. Damit ist er einer der führenden Verlage im Bereich Lehr- und Lernmittel in Österreich. Seit 2007 ist der öbv Teil der Stuttgarter Klett Gruppe. Mehr unter oebv.at

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