13.07.2023

Oma-Café Vollpension: Mit “Kuchen für die Nächsten” zur liebenswertesten Stadt

Vollpension Gifting Forward © Vollpension/Manuel Gruber

Zu dieser Meldung gibt es: 3 Bilder

Vollpension verlängert Großzügigkeits-Experiment “Gifting Forward” in der Johannesgasse bis Ende Juli und startet Kampagne, um Wien ein neues Gesicht als liebenswerteste Stadt der Welt zu geben

Wien, am 13.7.2023 - Wien als unfreundlichste Stadt der Welt? Nicht mit der Vollpension! Um am Ruf der Stadt zu arbeiten, startete die Vollpension Ende Juni im Generationencafé in der Johannesgasse erfolgreich mit “Gifting Forward”. Das Konzept dahinter ist schnell erklärt: Gäste kommen in die Vollpension, konsumieren und erhalten eine Rechnung mit der Summe Null. Denn die Rechnung wurde bereits von Gästen zuvor bezahlt. Ein Kreislauf der Großzügigkeit, der fortgesetzt werden kann, indem zum Schluss ebenfalls ein Betrag nach Wahl in ein Kuvert gesteckt wird - für die nächsten Gäste. Manchmal hinterlassen die Gäste einander sogar noch eine kleine Grußbotschaft. Die Testphase für das Projekt wurde nun um zwei Wochen, auf Ende Juli, verlängert. Mit diesem und weiteren Projekten startet die Vollpension die ambitionierte Oma-Offensive, Wien zur liebenswertesten Stadt der Welt zu machen.

Nächstenliebe (und Kuchen) lässt Wiener Herzen höher schlagen
Österreich ist das unfreundlichste Land und Wien die unfreundlichste Stadt der Welt - so wieder mal die gravierende Bilanz von in Österreich und Wien lebenden Expats. Nicht ohne Grund sind die Wiener:innen für ihren Grant bekannt. Doch in der Hauptstadt regt sich, nach gallischem Vorbild, Widerstand, genauer in der Johannesgasse im ersten Bezirk. Die Senior:innen des Generationencafés Vollpension haben sich einem hochgesteckten, doch nicht unerreichbaren Ziel verpflichtet: Wien zur weltweit liebenswertesten Stadt zu machen. Denn alle sind davon überzeugt: Die Wiener:innen haben ein gutes Herz. Mit dem Großzügigkeits-Experiment “Gifting Forward” startet nun eine erste von mehreren Aktionen, um der Stadt ein neues Gesicht zu geben. „Schaut’s net so zwider, uns geht’s doch eh so gut. Das muss ich immer mal wieder meinem Umfeld sagen, denn es stimmt! Was haben wir denn zum Sudern? Mit dem Projekt und weiteren möchten wir der Welt zeigen, dass wir sehr wohl ein großes Herz besitzen und freundlich sind. Nur manchmal tun wir uns halt schwer, es zu zeigen”, so Frau Marianne, eine der Vollpension-Senior:innen. „Die nächsten Wochen und Monate wollen wir gemeinsam mit unseren Senior:innen eine Offensive für eine positivere Stimmung starten, die zahlreiche Aktionen umfasst”, erklärt Moriz Piffl-Percevic, Mitgründer und Ideengeber der Vollpension. 

Gifting Forward - auch ein gastronomisches Experiment
„Im Moment ist es so, dass die emotionale Bilanz sagt, es zahlt sich zu 100 Prozent aus - die Mitarbeiter:innen lieben es, die allermeisten Gäste auch. Die finanzielle Bilanz weist allerdings noch ein Minus von fünf bis zehn Prozent auf. Nach den ersten zwei Wochen sehen wir, dass einige Gäste weit mehr bezahlen, als sie selbst genossen haben. Viele zahlen in etwa gleich oder etwas weniger als der Preis auf der normalen Karte wäre, und ganz wenige gar nichts. Insgesamt ergibt sich so ein geringes Minus gegenüber einer vergleichbaren Konsumation mit einer regulären Karte, der positive Effekt, den das Experiment auf die Menschen hat, ist aber weit größer als unser Verlust”, zieht Piffl-Percevic eine erste Bilanz. „Wir glauben daran, dass sich sowohl der emotionale Effekt bei den Gästen als auch der betriebswirtschaftliche Erfolg so einpendeln werden, dass wir das Modell dauerhaft beibehalten und so einen positiven Impuls für eine liebenswertere Stadt liefern können.” 

Gifting Forward als Impuls für die Gäste
Insgesamt sind die Rückmeldungen der Gäste auf das Experiment überwiegend positiv, der Impuls in Richtung Wir-Gesellschaft wird von den Gästen gut angenommen. „Um das emotionale Erlebnis noch mehr zu verstärken, haben unsere Besucher:innen ab sofort die Möglichkeit, nachfolgenden Gästen eine persönliche Nachricht zu hinterlassen. Wo bekommt man heutzutage schon eine herzliche Botschaft von einer fremden Person, die noch dazu das Essen für dich bezahlt hat - das macht schon etwas mit einem. Und wie fühlt es sich für einen selbst an, großzügig zu sein und dem nächsten etwas Gutes zu tun”, so Piffl-Percevic. 

Das Experiment “Gifting Forward“ wird in der Vollpension in der Johannesgasse bis mindestens Ende Juli fortgeführt und dann wird erneut ein Fazit gezogen.

 


 

Über die Vollpension
Das Wiener Sozialunternehmen Vollpension hat es sich zur Aufgabe gemacht, Senior:innen in die Mitte der Gesellschaft und mit anderen Generationen zusammen zu bringen. Die Stars der Vollpension sind dabei immer die „Omas und Opas“. Denn das Ziel der Vollpension ist es, Altersarmut und Vereinsamung von älteren Menschen zu bekämpfen und Orte für mehr Generationenmiteinander zu schaffen. Einerseits geschieht das in den Vollpension Generationencafés in Wien, wo die Omas und Opas die besten Mehlspeisen nach ihren alten Familienrezepten für Gäste aus aller Welt backen und servieren. Das Team besteht dabei zur Hälfte aus älteren Menschen, die sich zur oft zu geringen Pension etwas dazu verdienen und in ein soziales Netz eingebettet werden. Der Generationendialog wird seit 2020 auch in der ersten Oma-Backschule der Welt, der „Vollpension Backademie“ gelebt, wo Senior*innen in hochwertig produzierten On-Demand-Kursen online und vor Ort im Vollpension Backstudio ihr Profiwissen rund ums Backen weitergeben. Hinter der Vollpension stehen neben vielen unterschiedlichen Menschen, die das Social Business möglich und lebendig machen, Julia Krenmayr, Moriz Piffl-Percevic, Hannah Lux, Manuel Gruber und David Haller. 

Über Giftivism und Nipun Mehta
Der Ideengeber des Gifting Forward-Modells, Nipun Mehta, stammt ursprünglich aus Indien. Nach einem Studium in Berkeley startete er seine Karriere Ende der 90er-Jahre bei Sun Microsystems. An seiner Arbeit vermisste der praktizierende Buddhist trotz guter Bezahlung die soziale Komponente. Dies nahm er zum Anlass, mit Kollegen ein Obdachlosenheim zu besuchen und über Modelle nachzudenken, anderen Menschen nützlich zu sein. Mehta kündigte seinen Job und gründete Servicespace, einen Inkubator für Projekte, die sich dem Thema Großzügigkeit widmen. Später kreierte er den Begriff »Giftivism« – die Praxis, mit großzügigen Handlungen die Welt ein Stück weit zu verbessern. Die Inspiration dafür kam aus dem Elternhaus. Mehta's Mutter organisiert seit mittlerweile 25 Jahren jeden Mittwoch Abend Meditationsrunden, bei denen ihr Haus allen Menschen – vom Obdachlosen zum Top-Manager – offensteht. Nach der Meditation bekocht sie die Anwesenden, am Esstisch tauschen diese sich über Sachen, die sie beschäftigen, aus.  Aus einer Website wurden Hunderte, mit Servicespace folgte eine Non-Profit-Organisation, die sich dem Thema Giftivism verschrieben hat. Die Organisation startete mehrere Projekte, unter anderem eine Nachrichtenseite für positive Nachrichten, und eine Plattform, die positive Aktionen im Alltag promoted. Die Idee für ein Restaurant mit Pay-it-forward«-Ansatz sahen sie als Experiment. Das Konzept wurde angenommen, die Menschen zahlten großzügig für ihr Essen und ermöglichen den Betrieb seit nunmehr über zehn Jahren. 

 

Alle Inhalte dieser Meldung als .zip: Sofort downloaden In die Lightbox legen

Bilder (3)

Vollpension Gifting Forward
6 240 x 4 160 © Vollpension/Manuel Gruber
Vollpension Gifting Forward
6 175 x 4 117 © Vollpension/Manuel Gruber
Vollpension Gifting Forward
6 240 x 4 160 © Vollpension/Manuel Gruber

Kontakt

Vollpension

Pressestelle Vollpension
Sophia Hintermayer, Moritz Arnold 
T: +43 1 524 43 00
M: +43 664 605 08 824
E: vollpension@grayling.com