05.09.2023

Lehrkräftemangel: „Wir müssen die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen”

Lehrkräftemangel © Pexels / Katerina Holmes

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Mit dem Schulbeginn wird auch dieses Jahr der Lehrkräftemangel deutlich. Obwohl sich die Prognosen unterscheiden, wann der Höhepunkt erreicht sein wird, und das Ministerium Gegenmaßnahmen plant, muss  für die aktuelle Situation ein Weg gefunden werden, mit dem Mangel umzugehen. Maximilian Schulyok, Geschäftsführer des öbv: „Der Lehrkräftemangel wird mittelfristig die Realität bleiben, daher müssen wir Lösungen finden, mit weniger Lehrkräften alle Schüler*innen zu unterrichten.”   

Die Ferien sind vorbei, es geht für mehr als eine Million Schüler*innen und  rund 120.000 Lehrer*innen zurück in die Schule. Ob in jeder Klasse auch wirklich eine Lehrkraft stehen wird, konnte bis zum Schulstart niemand garantieren.Fakt ist: Es wurde händeringend nach Student*innen, Quereinsteiger*innen sowie Absolvent*innen gesucht, um den Lehrkräftebedarf zu decken. Die Stimmen rund um die Thematik waren laut und teilweise kontrovers: In einer Pressekonferenz Anfang August* hieß es laut Bildungsministerium, dass noch 200 Stellen unbesetzt sind. Am stärksten betroffen: Oberösterreich, Wien, Salzburg und Vorarlberg. 

Unterschiedliche Prognosen 

Laut Pensionsprognosen des Bildungsministeriums ist der Höhepunkt – ausgenommen der Primarstufe – bereits 2023 erreicht. Die Gewerkschaft prognostiziert den Höhepunkt der Pensionierungswelle allerdings erst für 2026/27*. Die letzten Babyboomer-Jahrgänge werden  bis zum Jahr 2029 in Pension gehen.

Im Zuge einer parlamentarischen Anfrage* wurde Bildungsminister Martin Polaschek im Sommer zu seinem Maßnahmenpaket gegen den Lehrkräftemangel gefragt. Seine Ansätze: Neben der Digitalisierung des Bewerbungsprozesses an allen Bundesschulen will er vor allem den Quereinstieg fördern. Gegenüber den rund 300 jährlichen Quereinsteiger*innen in der Vergangenheit sei die Zahl aktuell auf etwa 600 Personen angestiegen. Ebenso wird die Verkürzung der Studiendauer für die Primar- und Sekundarstufe angedacht. 

Ansätze zur Überbrückung notwendig 

Diese Maßnahmen werden nicht ausreichen, ist Maximilian Schulyok, Geschäftsführer des Österreichischen Bundesverlags (öbv), überzeugt: „Der Lehrkräftemangel ist so immens, dass er sich nicht  kurzfristig lösen lässt. Natürlich braucht es Gegenmaßnahmen, aber mittelfristig werden trotzdem Lehrkräfte fehlen. Darauf müssen wir uns einstellen und Wege finden, wie wir die vorhandenen Ressourcen möglichst effizient nutzen können.“ 

„Es gilt, einerseits die Digitalisierung mit all ihren Möglichkeiten effektiv einzusetzen, andererseits Lehrpersonal durch administrative Assistenzsysteme zu entlasten, bis wieder genügend Lehrkräfte verfügbar sind”, ergänzt Schulyok. “Adaptive Lernsysteme unterstützen nicht nur in der Unterrichtsvorbereitung, sondern auch in der Individualisierung, indem sie Schüler*innen an ihrem aktuellen Leistungsstand abholen.” Ein Beispiel dafür ist die interaktive Mathematik-E-Learning-Plattform Studyly, die der öbv für all seine Mathematik-Lehrwerke anbietet. Das Tool fördert die Schüler*innen entsprechend ihrem individuellen Leistungsniveau und korrigiert bearbeitete Aufgaben ohne Zutun der Lehrkraft. Auch künstliche Intelligenz kann unterstützen. “Wichtig ist, dass es durchdachte Konzepte gibt und Lehrkräfte in den Prozess miteinbezogen werden, sodass sie die Unterstützung bestmöglich nutzen können, um so das Beste aus der aktuellen Situation zu machen”, so Schulyok.  

 


Über den öbv: 
Der öbv (Österreichischer Bundesverlag) ist einer der größten Bildungsanbieter in Österreich. 1772 von Maria Theresia als Schulbuchverlag gegründet, vereint er jahrhundertelange Tradition und Erfahrung mit Innovation und aktivem Engagement für die Zukunft der Bildung. Das Portfolio des öbv umfasst rund 2.600 Titel und mehr als 52.000 digitale Materialien – vom klassischen Schulbuch über digitales Unterrichtsmaterial bis hin zu Unterstützungsangeboten für Lehrende und Lernende. Damit ist er einer der führenden Verlage im Bereich Lehr- und Lernmittel in Österreich. Seit 2007 ist der öbv Teil der Stuttgarter Klett Gruppe. Mehr unter oebv.at

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