20.11.2025

Generationencafé Vollpension: 400.000 Euro Crowdinvesting geschafft

60 % der Investor:innen sind Frauen

Krautinvesting geschafft! © Vollpension

Gründer Moriz Piffl-Percevic und Frau Marianne

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  • Crowdinvesting-Kampagne für Graz und Salzburg erfolgreich abgeschlossen
  • Über 190 Investor:innen – 60 % Frauen, die auch 60 % des Kapitals beisteuern
  • Soziale Wirkung statt Rendite: Frauen investieren trotz Gender Pay Gap und geringerem Vermögen
  • Generationencafés in Graz und Salzburg: Immobiliensuche läuft

Wien/Graz/Salzburg, am 20. November 2025 – Das Wiener Generationencafé Vollpension hat seine Crowdinvesting-Kampagne für künftige Standorte in Graz und Salzburg erfolgreich abgeschlossen. Über 190 Personen investierten insgesamt mehr als 400.000 Euro – das Finanzierungsziel von 200.000 Euro pro Stadt wurde damit übertroffen. Eine Leistung, die vor allem von Frauen getragen wurde.

Frauen investieren in soziale Wirkung – trotz struktureller Benachteiligung
Besonders bemerkenswert: 60 Prozent der Unterstützer:innen sind weiblich und sie steuern auch 60 Prozent des investierten Kapitals bei. Eine Zahl, die aufhorchen lässt – denn Frauen sind in Österreich strukturell benachteiligt: Laut Eurostat 2023 liegt der Gender Pay Gap bei 18,3 Prozent, laut Statistik Österreich ist jede fünfte Frau über 65 Jahre armutsgefährdet und Frauen besitzen laut Arbeiterkammer 23 Prozent weniger Vermögen als Männer. "Dass trotz dieser strukturellen Benachteiligung gerade Frauen die Mehrheit der Investor:innen ausmachen, ist ein starkes Signal", erklärt Moriz Piffl-Percevic, Mitgründer und Ideengeber der Vollpension. "In vielen Gesprächen haben wir erfahren: Die soziale Wirkung war entscheidend für die Investition – nicht die Rendite. Frauen investieren in eine Gesellschaft, in der Altersarmut bekämpft wird und Senior:innen Würde und Perspektiven haben."

Gender Pay Gap von heute ist Pension Pay Gap von morgen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Frauen erhalten in Österreich im Schnitt 1.527 Euro brutto Pension im Monat – 1.008 Euro weniger als Männer mit 2.535 Euro (Statistik Austria, 2023). "Nach einem Leben voller unbezahlter Care-Arbeit können viele Senior:innen von ihrer Pension kaum leben – das ist ein systemischer Fehler", erklärt Karin Hermann-Arnold, Obfrau des Vereins Vollpension. "Die Vollpension wurde gegründet mit der Mission, Räume der Begegnung für alle Generationen zu schaffen und Alterseinsamkeit zu bekämpfen. Viele Senior:innen kommen aber zu uns, weil sie den Zuverdienst benötigen."

Das Generationencafé beschäftigt derzeit rund 50 Senior:innen, die durch ihre Arbeit nicht nur einen finanziellen Zuverdienst haben, sondern auch soziale Teilhabe erleben. In den letzten zehn Jahren konnte so ein Zuverdienst von über zwei Millionen Euro für Senior:innen geschaffen werden – ein praktischer Beitrag gegen Altersarmut und Vereinsamung.

Graz und Salzburg als nächste Standorte
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Kampagne ist die Vollpension dem Ziel, künftige Generationencafés in Graz und Salzburg zu eröffnen, einen weiteren Schritt näher gekommen. Für beide Standorte wurden jeweils 200.000 Euro gesammelt.
“Der Zuspruch ist überwältigend. Schon unsere Pop-ups im Sommer waren ein großer Erfolg, und jetzt haben die Grazer:innen und Salzburger:innen mit ihren Investments gezeigt, wie sehr sie sich ein dauerhaftes Generationencafé wünschen", freut sich Piffl-Percevic. 

Nun folgen Standortsuche, Detailplanung und die Sicherung der Gesamtfinanzierung. Gesucht werden jeweils Flächen ab 200 Quadratmeter in zentraler und bester Lage, mit Gastgarten und hoher Frequenz. "Wir sind über jeden Hinweis dankbar", so der Gründer. Wann Vollpension Generationencafés in Graz und Salzburg eröffnet werden können, hängt davon ab, wie lange es dauert, geeignete Standorte zu finden und welche Umbauten und Genehmigungen notwendig sein werden. Geplant ist, in Graz und Salzburg jeweils Arbeitsplätze für bis zu 20 Senior:innen zu schaffen, die sich mit einem geringfügigen Zuverdienst die Pension aufbessern können. 

Ein Sozialunternehmen ohne laufende Förderungen
In Österreich gibt es keine laufenden arbeitsplatzbezogenen Förderungen für die Beschäftigung von Senior:innen. Die Vollpension finanziert alle Löhne aus dem Umsatz ihres Cafés. "Gastronomie ist herausfordernd per se – als Sozialunternehmen ohne laufende Förderungen und Unterstützung noch mehr. Aber genau darin liegt unsere Aufgabe: zu zeigen, dass eine funktionierende Lösung möglich ist", so Piffl-Percevic. 

Crowdinvesting weiterhin möglich
Die Vollpension lässt das Crowdinvesting über www.vollpension.wien/krautinvesting aufgrund des Erfolgs weiterhin zur Beteiligung offen. "Ein Generationencafé zu eröffnen, kostet ab 600.000 Euro aufwärts – abhängig von den räumlichen und baulichen Gegebenheiten der Location. Deshalb können uns Menschen weiterhin unterstützen, wenn sie das möchten", so Piffl-Percevic. “Wir haben das Crowdinvesting sogar erweitert. Wir waren überrascht, wie viele Menschen mitgemacht haben, die nicht aus Graz oder Salzburg waren. Sie haben betont, egal wo eröffnet wird - Hauptsache, es passiert.” Und Karin Hermann-Arnold ergänzt: “Es geht um mehr als Mehlspeisen. Es geht um gesellschaftlichen Zusammenhalt, um Würde im Alter und um Orte, an denen Generationen einander auf Augenhöhe begegnen.”


Über die Vollpension: Das Wiener Sozialunternehmen Vollpension hat es sich zur Aufgabe gemacht, Senior*innen in die Mitte der Gesellschaft und mit anderen Generationen zusammen zu bringen. Die Stars der Vollpension sind dabei immer die “Omas und Opas”. Denn das Ziel der Vollpension ist es, Altersarmut und Vereinsamung von älteren Menschen zu bekämpfen und Orte für mehr Generationenmiteinander zu schaffen. Einerseits geschieht das in den Vollpension Generationencafés in Wien, wo die Omas und Opas die besten Mehlspeisen nach ihren alten Familienrezepten für Gäste aus aller Welt backen und servieren. Das Team besteht dabei zur Hälfte aus Senior*innen, die sich zur oft zu geringen Pension etwas dazu verdienen und in ein soziales Netz eingebettet werden. Dass dieses Rezept funktioniert, beweisen neben unseren vielen (internationalen) Gästen auch unsere Auszeichnung bei TripAdvisor, als eines der besten 10 Prozent der Restaurants weltweit, sowie globale Berichterstattung durch CNN, BBC, News York Times etc.. Der Generationendialog wird seit 2020 auch in der ersten Oma-Backschule „Backademie“ der Welt gelebt, wo Senior*innen in hochwertig produzierten On-Demand-Kursen online und vor Ort im Vollpension Backstudio ihr Profiwissen rund ums Backen weitergeben. Hinter der Vollpension stehen, neben vielen unterschiedlichen Menschen, die das Social Business möglich und lebendig machen, die Gründer*innen Moriz Piffl-Percevic, Julia Krenmayr, Hannah Lux und Manuel Gruber. www.vollpension.wien/ 

 

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