09.10.2025
Wien/Rohrdorf, 09.10.2025: Coveris, ein führender europäischer Hersteller von Papier- und Kunststoffverpackungen, ist stolz darauf, Teil eines bahnbrechenden Projekts zur Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen zu sein. Das Full-Circle-Projekt recycelt gebrauchte medizinische Kunststoffverpackungen erfolgreich zu neuen kontaktempfindlichen Verpackungen.
Plastikabfälle aus Krankenhäusern stellen eine ernsthafte und wachsende Herausforderung dar. Allein in Europa werden jährlich schätzungsweise 1.700 Kilotonnen nicht kontaminierter medizinischer Abfälle aus Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) verbrannt – obwohl sie technisch recycelbar sind. Der Gesundheitssektor muss zwar Sterilität und Patientensicherheit priorisieren, doch diese Standards erschweren oft die Umsetzung von Kreislauflösungen.
In einem wegweisenden Schritt hat Coveris jedoch gemeinsam mit SABIC, dem Zuyderland Medical Centre, der Gesundheitsmarke Artivion und anderen Partnern erfolgreich gezeigt, dass Kreislaufwirtschaft bei medizinischen Verpackungen tatsächlich möglich ist. Im Rahmen von SABICs TRUCIRCLE™-Initiative entstand ein bahnbrechendes Modell zur Umwandlung von Krankenhausabfällen in hochwertige, kontaktempfindliche Verpackungen – die erste geschlossene Kreislaufwirtschaftsinitiative für Verpackungen im Gesundheitswesen dieser Art.
Das Projekt startete 2024, als das Zuyderland Medical Centre in den Niederlanden ein neues Abfallsammelkonzept einführte, das auf nicht kontaminierte Kunststoffabfälle abzielt, die sonst verbrannt würden. Diese nicht kontaminierten Abfälle werden nun in separaten rosa Säcken gesammelt und dann von SABIC, einem globalen Chemieunternehmen, zunächst zu Pyrolyseöl und anschließend zu zertifiziertem zirkulärem Polyethylen (PE) – TRUCIRCLE™ PE – verarbeitet, das strenge medizinische Standards erfüllt. Dieser innovative Rohstoff wird dann von Coveris wieder in die medizinische Wertschöpfungskette eingeführt.
Coveris Halle extrudiert Folie aus dem neuwertigen TRUCIRCLE™ PE-Granulat und Coveris Rohrdorf verarbeitet die Folie zu sterilen Beuteln. Diese werden an die Gesundheitsmarke Artivion geliefert, die damit Führungsdrähte für die Gefäßchirurgie steril verpackt, und anschließend wieder an das Zuyderland Medical Center zurückgeliefert, wodurch der Kreislauf vollständig geschlossen ist. Die endgültige Verpackungslösung enthält nun 25 % Verpackungsmaterial, das aus nicht kontaminierten medizinischen Abfällen stammt*.
Die „No Waste”-Vision in der Praxis
Durch die Umwandlung von Krankenhausabfällen aus Kunststoff in neue zertifizierte kreislauffähige Verpackungsmaterialien zeigt die Zusammenarbeit, wie systemische Innovationen und starke Partnerschaften Abfall reduzieren, Ressourcen schonen und eine nachhaltigere Gesundheitsbranche ermöglichen können.
Das Projekt ist ein weiterer Baustein der „No Waste”-Vision von Coveris, die darauf abzielt, Abfall in all seinen Formen zu vermeiden – Produktabfälle, Verpackungsabfälle und Betriebsabfälle in allen Branchen.
Jan-Willem Bruijsten, Segment Director Medical bei der Coveris Group, kommentierte: „Bei Coveris sehen wir Zusammenarbeit als Schlüssel zu einer zirkulären Zukunft und sind sehr stolz darauf, Teil dieser wegweisenden Initiative zu sein. Sie beweist, dass Kreislaufwirtschaft bei Verpackungen im Gesundheitswesen möglich ist. Das Projekt entspricht voll und ganz den Kernwerten unserer No-Waste-Vision. Diese Partnerschaft ist ein perfektes Beispiel dafür, wie wir durch gemeinsame Anstrengungen etwas bewegen können.“
Khaled Al-Jalawi, Global Circular Economy Director bei SABIC, erklärte: „Wir freuen uns über dieses wegweisende Pilotprojekt für ein zirkuläres Geschäftsmodell, das das Potenzial zirkulärer Kunststoffinnovationen aufzeigt, wenn führende Akteure aus dem gesamten medizinischen Ökosystem eng zusammenarbeiten. Nicht kontaminierte medizinische Kunststoffabfälle stellen eine wertvolle Rohstoffquelle dar, und die SABIC TRUCIRCLE™-Lösungen könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen spielen.“
*Zertifizierte Kreislaufzuordnung gemäß dem Massenbilanzansatz.