29.06.2022
29. Juni 2022 (Berlin): 263 Finanzinstitute, darunter
Bundespensionskasse, Allianz Global Investors, Union Investment und
Amundi, drängen Unternehmen mit hohen Umweltauswirkungen zur Offenlegung ihrer Daten über
CDP, die gemeinnützige Organisation, die ein weltweites System zur Offenlegung von Umweltdaten betreibt.
Die ins Visier genommenen Unternehmen, darunter
ANDRITZ, Bawag Group, Hellofresh, Tesla und Exxon Mobil, haben einen Marktwert von über
24 Billionen US-Dollar und verursachen zusammen mehr Emissionen als die gesamte EU jährlich (4,8 GtCO2e).
Das direkte Engagement wird von der CDP Non-Disclosure Campaign koordiniert, die darauf abzielt, die Transparenz von Unternehmen mit Blick auf ihre Umweltauswirkungen zu erhöhen. Dabei stehen die insbesondere diejenigen Unternehmen im Vordergrund, die entweder noch nie oder zuletzt nicht mehr ihre entsprechenden Daten über die CDP-Plattform offengelegt haben.
Die meisten ausgewählten Unternehmen wurden aufgefordert, zumindest über ihre Auswirkungen auf den Klimawandel zu berichten. Die Zahl der Unternehmen, die aufgefordert wurden, Daten zu Wasser (+51 %) und Wäldern (+36 %) vorzulegen, ist im Vergleich zu 2021 jedoch stark gestiegen – ein Zeichen dafür, dass die Kapitalmärkte sich von den Unternehmen höhere Transparenz zu Umweltthemen jenseits von Emissionen wünschen.
Jedes vierte Unternehmen, das im Rahmen der diesjährigen Kampagne angesprochen wurde, legt im Rahmen des CDP bereits Daten zu einem der drei Kernthemen offen: Klimawandel, Wälder oder Wassersicherheit. Diese Unternehmen wurden angesprochen, weil sie noch keine Daten zu einem anderen für sie wichtigen Bereich offenlegen.
Im Rahmen der Kampagne stieg die Zahl der mitwirkenden Finanzinstitute im Vergleich zu 2021 um 57 %, ein rekordhoher Zuwachs. Dies spiegelt die zunehmende Dynamik bei der Festlegung von Netto-Null-Zielen und entsprechenden Klimaschutz-Allianzen wider, einschließlich der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ), die von den Unterzeichnern verlangt, wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen, um bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden.
Auch um diesen Verpflichtungen nachzukommen, verlangen Investoren und Finanzinstitute von den Unternehmen in ihren Portfolios die Offenlegung von Umweltinformationen, damit sie die von ihnen mitfinanzierten Umweltauswirkungen verstehen und steuern können.
Bereits die letztjährige Non-Disclosure-Kampagne führte zu der bis dato höchsten Rücklaufquote, wobei sich die Zahl der Unternehmen, die ihre Angaben machten, im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelte. Es zeigte sich auch, dass Unternehmen mit einer mehr als doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit ihre Umweltdaten über CDP offenlegen, wenn sie direkt von Investoren dazu aufgefordert werden.
Laurent Babikian, Joint Global Director of Capital Markets beim CDP, kommentierte: „Engagement ist entscheidend, um die Offenlegung voranzutreiben, und die Offenlegung ist der erste Schritt zu Umweltmaßnahmen. Klimawandel, Entwaldung und Wassersicherheit stellen wesentliche Risiken für Investitionen dar, und Unternehmen, die ihre Auswirkungen nicht offenlegen, riskieren, beim Zugang zu Kapital hinter ihren Wettbewerbern zurückzubleiben.Wir sind ermutigt durch das kontinuierliche Wachstum und den Erfolg dieser jährlichen Kampagne und die Rekordbeteiligung in diesem Jahr. Angesichts der bevorstehenden obligatorischen Offenlegung von Umweltinformationen in Regionen wie den USA, dem Vereinigten Königreich, Japan, der EU, Neuseeland und Indien wird die Nichtveröffentlichung für viele dieser Unternehmen ohnehin keine Option mehr sein.“Elodie Laugel, Chief Responsible Investment Officer bei Amundi, kommentierte: “Amundi hat die Non-Disclosure-Kampagne des CDP seit ihrem Start im Jahr 2017 aktiv unterstützt. Die Notwendigkeit einer transparenten und vergleichbaren Offenlegung von Unternehmen durch einen gut strukturierten Rahmen zu wichtigen Umweltthemen (wie Klima, Wasser und Entwaldung) ist wichtiger denn je. Das CDP hat seit seiner Gründung Maßstäbe für die Offenlegung von Unternehmen gesetzt und ist weiterhin von großem Wert für Investoren.“Die Finanzinstitute werden im Laufe des Sommers mit den Unternehmen in Kontakt treten, während das CDP-System zur Offenlegung von Informationen geöffnet ist. Die Unternehmen werden gebeten, ihre Antworten an die Investoren über das
CDP-Online-Response-System zu übermitteln.
Hinweise für Redaktionen
- Eine vollständige Liste der Unternehmen, die im Fokus der Kampagne stehen, finden Sie hier. Bitte beachten Sie, dass einige Unternehmen möglicherweise bereits zu einem oder mehreren Themen Auskunft geben, aber für ein anderes Thema angesprochen werden, von dem man annimmt, dass es auch für ihr Geschäft von Bedeutung ist.
- Die Non-Disclosure Campaign des CDP läuft parallel zur jährlichen Offenlegungsaufforderung des CDP. Die jährliche Aufforderung zur Offenlegung für Investoren wird vom CDP verschickt und von unseren Unterzeichnern unterstützt, erfordert aber keine direkte Beteiligung der Investoren. Die Non-Disclosure Campaign hingegen ermöglicht es Investoren, Unternehmen direkt zur Offenlegung aufzufordern. Das CDP bietet Unterstützung an, aber das direkte Engagement wird von den Anlegern geleitet. Die jährliche Aufforderung zur Offenlegung läuft seit 2002, während die Non-Disclosure Campaign seit 2017 läuft.