28.10.2024
von links nach rechts: WKÖ-Vizepräsident Phillip Gady, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Martin Kocher, Landeshauptfrau von NÖ Johanna Mikl-Leitner, S.E. Ryuta Mizuuchi, japanischer Botschafter in Wien, Alf Netek, Projektleiter von Expo Austria, Stefan Graf, CEO Leyrer + Graf
28. Oktober 2024, Horn - In weniger als sechs Monaten öffnet die Weltausstellung EXPO 2025 in Osaka, Japan ihre Tore, wo Österreich unter dem Motto „Composing the Future“ seine Vielfalt und Leistungsfähigkeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Kultur einem globalen Publikum präsentieren wird. Der Blickfang des österreichischen Pavillons, ein 16,5 Meter hohes, spiralförmiges Notenband aus Holz, wurde in einer einzigartigen Geometrie und in innovativer sowie CO2-minimierter Bauweise in Niederösterreich gefertigt. Nun wurde die geschwungene Holzskulptur der Öffentlichkeit vorgestellt und wird demnächst nach Japan transportiert. Gute Reise: von Niederösterreich nach JapanNach einem Jahr der Planung und etwa drei Monaten der Produktion sind die Bauteile für das markante Notenband an der Fassade des Österreich-Pavillons für die EXPO kommendes Jahr bereit. Es geht nun zuerst auf der Straße und dann auf dem Seeweg von Horn nach Osaka. Aus diesem Anlass sprachen
Bundesminister Martin Kocher, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady sowie der
japanische Botschafter in Österreich S.E. Ryuta Mizuuchi im Rahmen einer Pressekonferenz in den Produktionshallen der Firma Graf-Holztechnik, die mit dem Bau des Notenbands beauftragt war.
Große Bedeutung für Österreichs WirtschaftDie Strahlkraft des Pavillons und der Auftritt Österreichs auf der EXPO in Japan haben eine enorme Bedeutung für Österreichs Wirtschaft, erklärt
Bundesminister Martin Kocher: „Japan ist Österreichs zweitwichtigster Markt in Asien, das Handelsvolumen für das Jahr 2023 beträgt 4,6 Milliarden Euro. Rund um die EXPO und lange darüber hinaus gibt es große Chancen für österreichische Unternehmen am japanischen Markt. Japan ist ein Innovationstreiber. Wir wollen daher die Zusammenarbeit bei Forschung & Entwicklung, Technologie und Innovation zwischen Japan und Österreich langfristig stärken, wovon auch Österreichs Exportunternehmen profitieren werden.“
Die Notenband-Konstruktion ist das ideale Beispiel, wie heimische Betriebe und die regionale Wirtschaft selbst Teil der Weltausstellung werden können. Die
niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betont: „Der Export ist unsere Wohlstands-Lokomotive, daher freue ich mich, dass Niederösterreich bei der EXPO so prominent vertreten sein wird. Das einzigartige Notenband am Österreich-Pavillon bei der EXPO 2025 in Osaka ist ein Beispiel für die herausragende Fertigungsexzellenz der niederösterreichischen Betriebe. Mit dieser Schleife wird das Export-, Handwerks-, Industrie- und Kulturland Niederösterreich weltweit die Blicke auf sich ziehen: Wir gehen davon aus, dass rund 2,1 Mio. Besucherinnen und Besucher den Österreich-Pavillon besuchen und damit auch das Notenband made in Niederösterreich bestaunen werden. Daher bin ich überzeugt, dass die EXPO 2025 den niederösterreichischen Handelsbeziehungen mit Japan einen weiteren Impuls geben wird.“
Die EXPO ist ein wichtiger Türöffner, der weit über die für Österreich großen Chancen in japanischen Wachstumsmärkten hinausweist.
WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady erklärt: „Österreichs Unternehmen sind mit ihrem Know-how und ihrer Innovationskraft maßgeblich an der Gestaltung unserer Zukunft beteiligt. Ob im Bereich Green Tech, Life Sciences oder Digitalisierung – die EXPO 2025 bietet mit ihrem Leitthema ‚Designing Future Society for Our Lives‘ eine globale Bühne, auf der österreichische Betriebe ihre Innovationsstärke und Zukunftsorientierung eindrucksvoll präsentieren und sich international positionieren können. Diese Chancen ergreifen wir bereits jetzt: Bis zur Eröffnung der EXPO werden zahlreiche Events und Veranstaltungen stattfinden, um für unsere Betriebe die Weichen für den Erfolg zu stellen.“
Im Rahmen der Vorbereitung auf die EXPO wurde die schon lange bestehende österreichisch-japanische Beziehung durch gemeinsame Projekte und Events weiter intensiviert. Der
japanische Botschafter Ryuta Mizuuchi betont: „Bei der Wiener Weltausstellung 1873 war es der Shachihoko aus Japan – der gigantische goldene Fabelfisch – der für eine Sensation in Österreich sorgte. Möge der Schleife, 152 Jahre danach in Japan, eine Revanche gelingen.“
Einzigartige HolzbautechnikDie Holzskulptur zeigt die ersten Takte der „Ode an die Freude“ und steht als Symbol für Dynamik, Eleganz und Innovation. Denn sie verbindet traditionelle Holzbauarchitektur mit modernster Ingenieurskunst. Für die Konstruktionstechnik der Skulptur zeichnet
Johann Moser von BWM Designers & Architects, der Architekt des Österreich-Pavillons, gemeinsam mit
Peter Bauer vom Ingenieursbüro für Tragwerksplanung werkraum ingenieure (Statik), verantwortlich.
Die Konstruktion folgt einer geodätischen Bandkonstruktion. Geodäten sind jene Linien auf einer gekrümmten Fläche, entlang derer sich Bänder - wie in diesem Fall Holzlamellen - ohne Widerstand biegen lassen. Diese Eigenschaft wird genutzt, um die Spiralform mit geringem Kraftaufwand und ohne komplexen 3D-Fräsungen zu erreichen. Dadurch können komplexe Tragwerksstrukturen mit einfachem Aufwand gestaltet werden. Die Besonderheit der Konstruktion ist zudem, dass sie dem Prinzip „Schrauben statt Leimen“ folgt. Damit wird nicht nur eine CO2-Reduktion im Bau ermöglicht, sondern auch, dass die einzelnen Komponenten der Spirale demontierbar und wieder zusammenbaubar sind. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften ist bisher einzigartig und leistet einen erheblichen Beitrag zur Wiederverwendbarkeit von Holzbauwerken.
Transnationale ZusammenarbeitMit der Umsetzung des Projekts war die Firma
Graf-Holztechnik unter der Leitung von
Roland Ernst beauftragt. Seit August dieses Jahres entstanden in den Holzwerkshallen in Horn insgesamt zwölf vorgefertigte Band-Elemente. Diese werden nun verpackt und mit Unterstützung des österreichischen Logistikers
cargo-partner unter Verantwortung von
CEO Martin Schenzel über den Seeweg nach Japan transportiert. Für den finalen Aufbau der Holzspirale am Expo-Gelände ist das
japanische Bauunternehmen Shinohara verantwortlich. Neben dem für den Bau verwendeten heimischen Fichtenholz, wurde auch die Holzspirale für die EXPO als erstes transnationales Gesamtprojekt mit dem PEFC-Zertifikat für nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzbearbeitung ausgezeichnet. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Fortwirtschaft.
Bilder/Renderings zum Download finden Sie unter www.expoaustria.at/de/presse/ und in unserer APA-Fotogalerie unter: www.apa-fotoservice.at/galerie/38519