21.08.2023

Bunte Brauerei und Kunst am Sozialbau – Rückblick auf das 10. Calle Libre Festival

Calle Libre 2023 © Paola Komanek, Calle Libre

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Anfang August feierte das Calle Libre Festival 10-jähriges Jubiläum. Unter dem Thema der Transformation entstanden zehn überdimensionale Kunstwerke auf zehn Wänden in Ottakring. Bewohner:innen des Bezirks staunen über die Veränderung ihrer Gegend.

Wien
. Österreichs Hauptstadt ist wieder etwas bunter geworden. Bereits zum 10. Mal fand das Calle Libre Festival in Wien statt – jedes Jahr laden die Veranstalter:innen nationale und internationale Street-Art-Künstler:innen ein, großflächige Hauswände und Feuermauern in eindrucksvolle Kunstwerke zu verwandeln. Der Gedanke dahinter ist die Zurückeroberung des öffentlichen Raums durch Kunst – die „Murals“ sind während und nach der Entstehung frei zu besichtigen und sollen die Bezirke sowie ganz Wien aufwerten. Das Festival fand von 27. Juli bis 05. August im 16. Wiener Gemeindebezirk, Ottakring statt.

Jahre der Transformation
Seit 10 Jahren transformiert das Calle Libre das Erscheinungsbild Wiens. Passend dazu wurde für die Jubiläumsausgabe des Festivals der Titel „DIEZ – Years of Transformation“ gewählt. Die Veranstalter:innen wollten sich damit einerseits mit ihrer Rolle als „Veränderer“ auseinandersetzen, aber auch Künstler:innen den Raum geben, ihrer eigenen Interpretation von Transformation Ausdruck zu verleihen. So veranschaulicht beispielsweise der italienische Künstler Luogo Comune in seinem Werk die Geschichte bzw. Transformation unserer Erde, vom Urknall über die Entwicklung der ersten Zellen bis hin zum heutigen Menschen. Zu sehen ist die Gestaltung an der Nordwand des Hauptgebäudes der Ottakringer Brauerei.

16er Blech und Spraydose
Gemalt und gesprüht wurde aber nicht nur direkt dort, wo das „16er Blech“ herkommt, sondern auch überall sonst in Ottakring. Dem 10-jährigen Jubiläum angemessen entstanden ganze 10 Gestaltungen im Bezirk, in Gürtelnähe bis hin zur Grenze zum Wilhelminenberg. Während das Calle Libre in früheren Ausgaben noch in der ganzen Stadt verteilt war, wird seit letztem Jahr darauf geachtet, dass jedes Jahr nur ein Bezirk einen neuen Anstrich bekommt. Dadurch werde laut Veranstalter:innen nicht nur die Logistik des Festivals vereinfacht – auch die Bewohner:innen seien somit viel mehr in die Gestaltungsprozesse involviert und können erleben, wie sich ihre „Grätzl“ in eine offene Kunstgalerie verwandeln. Ottakring dürfte es gefallen. Die Künstler:innen sowie das Calle Libre Team schwärmen von den positiven Reaktionen der Passant:innen.

Laura Schützeneder, Co-Gründerin und Organisatorin „Calle Libre“:
„Es ist jedes Jahr aufs Neue unendlich schön zu sehen, wie sich Anwohner:innen und generell die Wiener Bevölkerung über die Wandgestaltungen freuen. Das positive Feedback gibt auch uns den Ansporn, weiterzumachen – wir wollen in Wien weniger Grau und mehr Buntes sehen!“

Mitgehen, mitmalen, mitfeiern
Neben dem Herzstück des Festivals, den Murals, wartet das Calle Libre jährlich auch mit einem vielfältigen Rahmenprogramm auf. Dazu gehörten dieses Jahr neben geführten Street Art Touren und Workshops mit Graffiti-Künstler:innen auch zwei Musikevents in der Ottakringer Brauerei. Zusätzlich kuratiert das Festival aktuell eine Ausstellung in der Wiener Kunstgalerie AG18, welche noch bis Ende August zu besichtigen ist. Wer die Werke nicht während des Festivals zu sehen bekam, kann sich eine Karte des 16. Bezirks mit allen Standorten direkt auf callelibre.at runterladen. Hier finden sich auch weitere Informationen zu Projekten, die der Verein unter dem Jahr organisiert.

Gestaltungen 2023
Hier eine Liste aller Künstler:innen sowie Wand-Adressen der im Rahmen des diesjährigen Calle Libre Festivals entstandenen Kunstwerke:

1. Luogo Comune (ITA): Ottakringer Brauerei, Ottakringer Platz 1
2. Daniel Melim (BRA): Abelegasse 29
3. Frau Isa (AUT): Friedrich-Kaiser-Gasse 32
4. GLEO (COL): Hippgasse 17
5. Gera1 (GRC): Thalhaimergasse 9-15
6. Yessiow (IDN): Arltgasse 16
7. Guillem Font (ESP): Herbststraße 93-97
8. Aphe Noah (DEU): Sandleitengasse 9-13
9. Ledania (COL): Wattgasse 11
10. Käthe Löffelmann (AUT): Kuffnergasse 4

Alle Bilder zum diesjährigen Calle Libre Festival stehen unter diesem Link zum Download bereit.

Über Calle Libre
Schon seit 2014 stellt das Festival Calle Libre neuartige künstlerische Tendenzen der Bereiche „Urban Art“ und „Street Art“ ins Zentrum einer öffentlichen Diskussion. Das spartenübergreifende Kulturprojekt positioniert sich an der Schnittstelle von bildender Kunst (Street Art, Urban Art, Ausstellung), zeitbezogenen Kunstpraxen (New Media), Interkulturalität (internationale Beteiligungen, Gemeinschaftsarbeiten), kritischer Auseinandersetzung mit dem Begriff öffentlicher Raum (Lectures, Artist Talks) und Partizipation (Workshops, Kunstvermittlung). Als mittlerweile größtes Street Art Festival Mitteleuropas genießt das Calle Libre internationale Reputation als Plattform für kreativen Ausdruck für Künstler:innen aus aller Welt. Im Jahr 2016 wurde das Festival mit dem renommierten Austrian Event Award in der Kategorie Public/Social/Cultural mit Gold ausgezeichnet.
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Bilder (1)

Calle Libre 2023
6 016 x 4 016 © Paola Komanek, Calle Libre

Kontakt

Calle Libre

Jakob Kattner, Künstlerischer Leiter, Calle Libre e.V.
E: office@callelibre.at 

Nina Sommerbauer, Grayling Austria
E: nina.sommerbauer@grayling.com