Subkultur trifft Galerie – Weibliche Street Art Ausstellung in Wien Mit „Comm:unity – a female street art exhibition“ bringt der Verein Calle Libre Street Art in eine angesehene Galerie: Seit dem 25. April und bis zum 18. Mai werden in der Galerie Hartinger Werke von sechs weiblichen Künstlerinnen präsentiert. Wien. Schon seit 2014 werde immer mehr graue Hausfassaden in Österreichs Hauptstadt durch bunte Kunstwerke aufgewertet: Das Calle Libre Festival lädt jährlich Street-Art-Künstler:innen aus aller Welt dazu ein, Teilen der Stadt einen neuen Anstrich zu verpassen. Wien wird so zur Freiluftgalerie – doch auch in Galerien im klassischen Sinne darf die Kunstform nicht fehlen. Gemeinsam mit der Galerie Hartinger eröffnet Calle Libre die Ausstellung „Comm:unity – a female street art exhibition“. Sechs Vertreterinnen der Street Art, heimisch wie international, zeigen ab dem 25. April diverse Werke in der namhaften Galerie im ersten Bezirk. Weibliche Kunst im männerdominierten Feld Dass gerade sechs weibliche Künstlerinnen ausgewählt wurden, ist, wie der Subtitel der Ausstellung vermuten lässt, kein Zufall: "Comm:unity" stellt die Frage nach der Rolle von Frauen im Kunstdiskurs. Ausgestellt werden Werke der Österreicherinnen Frau Isa und Linda Steiner, der kolumbianischen Ledania, der Indonesierin Yessiow, der amerikanischen Swoon sowie der Deutschen Jumu, welche wiederum peruanisch-chilenische Wurzeln hat. Diese talentierten Street Artists sind nicht nur Meisterinnen ihrer Kunst, sondern bilden auch eine eigene Gemeinschaft innerhalb der Kunstwelt. Sie kämpfen für Gleichberechtigung und weibliche Repräsentation in der hauptsächlich männlich dominierten Arena. Ihre Werke sind Ausdruck von Stärke, Mut und Kreativität, und ermutigen, die Kunst aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Anya Karmaeva, Calle Libre, Projektmanagement: „Wie in so vielen Bereichen ist auch in der Street Art die Rolle der Frau oft unterrepräsentiert. Unsere Ausstellung ist eine Hommage an die disruptive „Community“, die den Status Quo hinterfragt und gesellschaftliche Zäsuren reflektiert.“ Entstanden aus einer Subkultur, angekommen in der Hochkultur Wer Street Art rein auf der Straße verortet, mag aus etymologischer Sicht im Recht sein, bewegt sich aber dennoch fernab der Realität: Die aus der nordamerikanischen Graffiti-Subkultur entstandene Street Art hat längst in den Galerien dieser Welt Einzug gefunden. So hat auch Calle Libre beispielweise bereits Positionen in etablierten Institutionen wie dem Weltmuseum oder mumok realisiert und auch Gerald Hartinger, Gründer der Galerie Hartinger, sammelt neben Werken von Andy Warhol und Keith Haring schon längst Originale von Street Art Größen wie Banksy. Von Kommerz kann hier dennoch kaum die Rede sein, Ausstellungsformate wie „Comm:unity“ sind in Österreich bis dato Mangelware. Ziel ist somit auch zu zeigen, wie Street Art und Hochkultur miteinander verschmelzen können, wie die Straße zur Leinwand wird und die Kunst zu einem gesellschaftlichen Diskurs. Unterschiedliche Kulturen, eine „Comm:unity“ Ob gewollt oder ungewollt: Vertreter:innen der Street Art bilden eine Gemeinschaft, die sich über Grenzen und Kulturen hinweg erstreckt und meist mit gleichen Kommunikationsmustern agiert. „Comm:unity“ und die darin gezeigten Werke reflektieren die globalen Einflüsse und die reiche Vielfalt der zeitgenössischen Street Art Szene. Calle Libre und die Galerie Hartinger laden ab 25. April dazu ein, die tiefgreifende Wechselwirkung von Subkultur und Hochkultur zu erleben. In dieser „Comm:unity“ gäbe es Raum für alle, um sich auszudrücken und gemeinsam die Kunst zu zelebrieren.