Huawei Tech4All: Wiederansiedlung des vom Aussterben bedrohten Hainan-Gibbons Beobachtungstechnologien und künstliche Intelligenz geben Hoffnung für das Überleben des seltensten Primaten der Welt, von dem nur noch 36 Exemplare existieren. Wien, am 12. April 2023 – Auf der Hainan Insel im Südchinesischen Meer befindet sich ein 4.269 km2 großer Regenwald-Nationalpark. Dort lebt der Hainan-Schopfgibbon (Nomascus hainanus), der von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „vom Aussterben bedroht" eingestuft wurde. Er ist der seltenste und am stärksten gefährdete Primat der Welt. Da die Gibbbons von Natur aus in Bäumen leben ist es unmöglich, sie in Gefangenschaft aufzuziehen. Um die verbleibenden Exemplare besser schützen zu können und die Wiederansiedlungsbemühungen zu unterstützen, müssen Naturschützer:innen das Verhalten der Primaten verstehen und die Gibbons genau verfolgen und beobachten. Angesichts der schwer fassbaren Gestalt der schlanken Gibbons, die sich mit ihren kräftigen Armen hoch oben in den Baumkronen von Baum zu Baum schwingen, ist dies jedoch alles andere als einfach. Die Gesänge einer bedrohten Art Männliche und weibliche Gibbon-Paare sind dafür bekannt, dass sie jeden Morgen ein "Duett" singen. Ihre Gesänge sind von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, detaillierte, analytische Daten über Verhalten, Verbreitung, Bedrohungen und die Auswirkungen von Schutzmaßnahmen zu liefern. Um den Gesang der Gibbons mit manuellen Methoden aufzunehmen, müssen die Forscher:innen normalerweise in den Bergen von Bawangling übernachten. Da der Hainan-Gibbon sowohl wachsam als auch daran gewöhnt ist, sich schnell hoch oben in den Baumkronen zu bewegen, ist es für die Forscher:innen schwierig, seinen Standort zu bestimmen. Außerdem können die Offline-Geräte, die für die Sammlung von Stimmabdrücken verwendet werden, die Daten nur 15 Tage lang speichern, während die Forscher:innen den Berg in der Regel einmal alle drei Monate besteigen, um Patrouillen durchzuführen und Stimmproben zu sammeln. Ende 2021 starteten Huawei, die IUCN und das Hainan National Park Research Institute ein Pilotprojekt im Rahmen der IUCN-Huawei Tech4Nature-Initiative, um eine Echtzeit-Beobachtungslösung zu entwickeln und im Nationalpark einzusetzen. Die Apparate bestehen aus Audiogeräten, die über ein drahtloses Netzwerk mit einer mit KI-Analysefunktionen ausgestatteten Cloud-Plattform verbunden sind und über einen Zeitraum von 90 Tagen rund um die Uhr Audiodaten in die Cloud übertragen können. Verarbeitet durch einen Algorithmus, der mit bestehenden Forschungsdaten trainiert wurde, können nun viele Gibbonrufe, die zuvor noch schwer zu identifizieren waren, erfolgreich extrahiert und analysiert werden. Die Erkennungsgenauigkeit liegt derzeit bei 89,2 %. Das KI-Framework Mindspore von Huawei identifiziert und klassifiziert automatisch die Stimmen der Gibbons und ermöglicht so die Erstellung eines einzigartigen Stimmabdrucks für jeden Gibbon und die Einrichtung einer Datenbank mit den einzelnen Tieren. Dies ermöglicht es den Forscher:innen, junge Gibbons zu beobachten und den Mitarbeiter:innen des Nationalparks dabei helfen, herauszufinden, ob sich alleinlebende, erwachsene Tiere fortpflanzen oder Familien außerhalb der festen Gruppe gegründet wurden. Die Projektpartner sind zuversichtlich, dass die intelligente Lösung das Gleichgewicht zu Gunsten der Natur verändert und das Aussterben der Hainan-Gibbons verhindern kann. Tech4All in Österreich Auch in Österreich treibt Huawei ein Tech4All Projekt voran – im Schilfgürtel des Neusiedlersees werden Vögel und Amphibien beobachtet. Der Neusiedlersee ist in Österreich zum Sinnbild der Klimakrise geworden. Der Wasserspiegel sinkt, die Wassertemperatur steigt und der Schilfgürtel fängt Feuer – alleine in diesem Jahr bereits zwei Mal. All das setzt nicht nur einem der beliebtesten Erholungsgebiete der Region ein Ende, der See und vor allem das Schilf sind ein Biodiversitäts-Hotspot für verschiedenste, systemrelevante Tierarten. Darunter befinden sich viele gefährdete Vögel mit landesweit bedeutenden Beständen sowie Amphibien. Huawei entwickelte im Zuge des TECH4ALL Projekts ein akustisches Monitoring, um die biologische Vielfalt des Schilfgürtels des Neusiedler Sees beobachten, erforschen und in weiterer Folge mit Hilfe von künstlicher Intelligenz analysieren zu können. Mit diesem methodischen Ansatz wird festgestellt, inwieweit Vögel und Amphibien von den durch die Klimakrise verursachten Veränderungen des Lebensraums betroffen sind. Und vor allem: was gegen das Artensterben getan werden kann.