Mit Getränke-Flatrate gegen die Inflation Das Generationencafé Vollpension ist wie alle Gastronomieunternehmen von der Inflation betroffen. Mit einer innovativen Getränkeflatrate - der Oma-Inflation-Flatrate - soll trotz steigenden Preisen der Spagat aus wirtschaftlichem Erfolg und Preis-Leistung für den Gast gelingen. Wien, 05.12.2022 - Butter plus 93 %, Molkereiprodukte plus 39 %, Energiekosten plus 500 %. Die Gastronomie hat neben dem Fachkräftemangel seit Monaten mit den steigenden Preisen von Lebensmitteln und Energie zu kämpfen. Das Generationencafé Vollpension hat nun sein Modell der zeitbasierten Abrechnung zur so genannten “Oma-Inflation-Flatrate” weiterentwickelt, um trotz steigender Preise ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für seine Kunden zu garantieren. “Wir haben uns überlegt, wie wir trotz der Preissteigerung, die aufgrund der massiv gestiegenen Preise von Grundnahrungsmitteln und Energie überlebensnotwendig ist, den höchstmöglichen Mehrwert für unsere Gäste schaffen können”, so Moriz Piffl-Percevic, Gründer des Generationenprojekts. Eine Produktivitätssteigerung ist aufgrund des Arbeitsmodells mit 50% Senior*innen als Dienstnehmer*innen nicht möglich. “Unser Modell ist zeitbasiert, der Gast zahlt für 30, 60, 90 oder 120 Minuten. In allen Paketen sind unbegrenzt Kaffee und Bio-Hauslimonade inkludiert. Zwei Produkte, bei denen wir den günstigeren Warenwert in Form einer Getränkeflatrate an unsere Gäste weitergeben können. Ermöglicht wird das durch Innovationen wie wie einer selbstgebauten Upcycling-Schankanlage.” Die Suche nach innovativen Lösungen für die Gastronomie Seit dem ersten Lockdown hat die Vollpension mit laufenden Innovationen die Arbeitsplätze von rund 50 Senior*innen erhalten können und in den letzten zwei Jahren zahlreiche neue Produkte und Modelle wie die Buchtel-to-Go oder die Halbpension - ein auf Zeitpaketen basierendes Gastronomiemodell - und die erste Oma-Backschule der Welt hervorgebracht. “Für uns ist die Herausforderung noch höher, als es in der Gastronomie ohnehin schon der Fall ist. Bei uns stehen Senior*innen in der Backstube und backen jeden Kuchen und jede Torte nach ihrem eigenen Rezept. Damit sind unsere Personalkosten und der Wareneinsatz deutlich höher, als für Unternehmen, die industriell Mehlspeisen in großen Mengen fertigen. Wenn dann die Butter innerhalb weniger Wochen plötzlich das doppelte, der Strom mehr als das sechsfache kostet, muss man kreativ werden. Mit unserem Flatrate-Modell versuchen wir da einen Spagat zu schaffen zwischen positivem Erlebnis für den Kunden und einem sinnvollen Deckungsbeitrag für uns als Sozialunternehmen”, führt Julia Krenmayr, Geschäftsführerin des Generationencafés weiter aus.  Pakete mit Flatrate statt klassischer Speisekarte Die Speisekarte der Vollpension schaut mehr nach Parkuhr als nach Speisekarte aus. Man wählt Zeit (30, 60, 90 oder 120 Minuten) und ein Paket, zum Beispiel ein “kleines Frühstück” oder “Kaffee und Kuchen”. In dem gewählten Zeitraum kann man unbeschränkt Kaffee und hausgemachte Bio-Hauslimo bzw. Eistee konsumieren. Wem die Zeit zu kurz war, der kann in 30-Minuten-Intervallen verlängern. Rechnet man die in den Paketen enthaltenen Produkte hoch, so würde man andernorts deutlich mehr bezahlen. Der Vollpension gibt das Modell Planungssicherheit, weil es einen Mindestumsatz pro Gast und Sitzplatz vorgibt. In den Genuss der kulinarischen Pakete kommt man aktuell an zwei Vollpension Standorten, in den Generationencafés in der Schleifmühlgasse 16, sowie der MUK, der Musik- und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien.  Neue Modelle überlebensnotwendig für die Gastronomie Auf die Frage der Akzeptanz seitens der Gäste meint Piffl-Percevic: “Unsere Speisekarte unterscheidet sich bewusst von bisher gelernten Karten. Was bleibt, ist am Ende ein äußerst attraktives Angebot für unsere Gäste. Wenn ich zu meinem kleinen Frühstück, das aktuell 13,90 Euro kostet, zwei Kaffee und unbegrenzt Bio-Limo, -eistee oder Soda dazu bekomme, dann ist unser Angebot unschlagbar. Wir müssen uns von dem Bild verabschieden, dass ein Gast, der alleine kommt, einen Vierertisch besetzt und stundenlang Zeitung liest.  Das geht sich zumindest für uns als Social-Business nicht aus. Noch viel weniger bei der aktuellen Preisentwicklung. Wir wollen hier Vorreiter sein und auch anderen Cafés und Restaurants Mut machen, neue Modelle auszuprobieren. Außerdem müssen wir gemeinsam aufstehen und die Tatsachen aussprechen, dass Gastronomie Geld kostet. Jeder Betrieb braucht ein funktionierendes Geschäftsmodell, sonst wird es bald sehr viel weniger Angebot am Markt geben. Es ist unser Job als Gastronomen, da Aufklärung zu betreiben.”