Make cake not war: Vollpension sucht ukrainische Back-Senior*innen Das Wiener Generationencafé möchte vier geflüchtete Omas und Opas mit Backleidenschaft einstellen Wien, 17. März 2022 – Liebe geht bekanntlich nicht nur durch den Magen, sondern auch über Worte hinaus und erfordert, gerade in Zeiten wie diesen, Hilfe und Unterstützung. Die Vollpension, Wiens bekanntestes Sozialunternehmen, sucht ab sofort bis zu vier Senior*innen aus der Ukraine. Das Generationencafé möchte seinen Beitrag für Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet leisten und bietet neu angekommenen Senior*innen die Möglichkeit, sich mit ihren Backkünsten in der Vollpension einzubringen. Bereits seit fast zehn Jahren hat sich das Team rund um Frühstücksdirektor Moriz Piffl-Percevic der Bekämpfung von Altersarmut und dem Altern in Würde verschrieben. Mehr denn je gilt es, einen Ort zu schaffen, wo Altersarmut und Vereinsamung von älteren Menschen Fremdworte sind. „Abseits der menschlichen Tragödie, der Traumata, die nach so einer Flucht bewältigt werden müssen, haben wir uns in der Vollpension die Frage gestellt: Was könnte unser kleiner Beitrag sein, das fürchterliche Leid ein wenig zu lindern? Nicht nur Ablenkung, sondern vor allem die Aufnahme in eine Gruppe, das Gefühl gebraucht zu werden und die gesellschaftliche Teilhabe sind aus unserer Sicht wichtige Anker bei der Ankunft in einem fremden Land. Daher freue ich mich ganz besonders, dass wir hoffentlich bald vier neue Omas bei uns einstellen können“ so Julia Krenmayr, Geschäftsführerin des Generationencafé Vollpension. Die Gründungsidee der Vollpension ist es, Senior*innen, die armutsgefährdet sind, einen Arbeitsplatz und somit eine Zuverdienstmöglichkeit sowie einen Weg aus der Isolation zu schaffen. “Dieser Verantwortung sind wir uns auch jetzt bewusst und laden backbegeisterte Omas aus der Ukraine ein, sich bei uns zu bewerben. Getreu dem Motto ‘Make cake not war’.”   Omas Doris und Zora als “Sparring-Partner” Das gesamte Team der Vollpension steht mit Rat und Tat den ukrainischen Omas zur Seite, sprachliche Hilfestellung bekommen sie zudem von Frau Doris und Frau Zora, die beide über ukrainische bzw. russische Sprachkenntnisse verfügen. Doris lebte in Australien und Osteuropa und ist seit drei Jahren in der Vollpension im Einsatz. Zora zählt bereits sieben Dienstjahre. Beide helfen dort aus wo der kulinarischen Sprache Grenzen gesetzt sind. „Das Gemeinsame und Verbindende steht bei uns immer im Fokus unserer tagtäglichen Arbeit. Aber eine gemeinsame Sprache schafft auch ein besonderes Vertrauensverhältnis und sie verbindet. Gerade in der Anfangszeit ist das dringend notwendig“ sind Oma Doris und Zora überzeugt und freuen sich auf ihre neuen Kolleginnen. Frau Doris ergänzt: ​​„Und wieder gibt es Krieg. Und das im Jahr 2022. Erschütternd. Ich habe gut 25 Jahre mit Flüchtlingen aus Kriegssituationen in vielen Ländern dieser Welt gearbeitet - von ihrem Schock, ihrem Trauma und ihrer Verzweiflung gehört. Wir werden NIE völlig verstehen, was sich auf politischer Ebene abspielt, aber wir alle sind dazu aufgefordert, für unsere Mitmenschen aus aller Welt zu tun, was wir können. Das geht auf viele Arten. Wir in der Vollpension wollen einige Omas aus der Ukraine unterstützen und sie als Backomas einstellen. Ob es wohl auch Backopas aus der Ukraine gibt? Who knows! Da gibt es noch viel zu lernen.“ „Unsere Süßspeisen sind stark geprägt von unterschiedlichen Geschmäckern und Kulturen. Gerade auch unsere beliebten Buchteln sind bekanntlich aus der böhmischen Küche zu einer österreichischen Spezialität geworden. Wir sind schon gespannt welche ukrainischen Köstlichkeiten zukünftig in der Vollpension gebacken werden“ gibt Krenmayr kulinarische Aussichten. „All jene, die jemanden kennen, der das Jobprofil erfüllt, dürfen wir bitten, sich unter vollpension.wien/jobs/ zu bewerben. Wir freuen uns über zahlreiche Bewerbungen und vor allem auch mit dieser Aktion unserer Verantwortung als Sozialunternehmen gerecht zu werden.“ schließt Piffl-Percevic.